Gedanken zur Mauer

Ich  vermute, dass da ein Psychotrick angewendet werden sollte: Klient stellt sich eine Mauer vor. Klient stellt sich vor wie er sie überwindet und was er Wunderbares dahinter entdeckt. Positive Auswirkungen auf das Leben des Klienten.

Mein Unbewusstes hatte keine Lust auf solche Spielchen und weigerte sich zunächst. Der Therapeut war hartnäckig, na gut, soll er seine Mauer haben! Aber das war auch schon alles. Ich verbrachte die nächsten Jahre mit Blick auf diese Mauer, wann immer ich mir diese Visualisierung in Erinnerung rief. Ich begann zu malen, wie ich traurig davor sitze.

Eines Tages konnte ich die Wüste auch ohne die Mauer visualisieren. Ich glaube, was nun anders war als vorher, war, dass ich die Vorstellung, dass ich irgendetwas überwinden müsse um etwas zu erreichen, aufgegeben hatte. Ich hatte mich dem zugewandt was da war,  pflegte es und hatte Freude an Kleinigkeiten. 
Die Mauer war also weg und gab den Blick frei auf - nichts! Jedenfalls nichts Sichtbares, nichts, wo man hingehen, nichts, das man sich holen konnte. Ich stelle mir vor, dass da Energie ist, die universelle Energie, die von selbst kommt, wenn man sich nicht dagegen abschottet. 

Das Bild habe ich trotzdem wie begonnen fertiggestellt.

Die Botschaften der inneren Welt wollen verstanden werden, sie sind keine Spielwiese für Leute, die sich einbilden gute Therapeuten zu sein und ihre Klienten zu etwas anderem als sie sind machen zu können - und zu dürfen. Zu allem Überfluss wurde mir von X auch noch  Widerstand vorgeworfen und meine Frage, wie dieser zu umgehen sei, mit einem unverständlichen Vortrag "beantwortet". Wie schön für den Therapeuten, wenn er seinen Frust darüber, dass die wunderbaren Theorien wie es zu laufen hat, am Klienten scheitern, wiederum an diesem auslassen kann ...

 

   

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