Huna-Energiearbeit 

Damals dachte ich noch, der einzig mögliche Weg sei, sich an Ereignisse in der Kindheit zu erinnern und sie aufzuarbeiten, was immer man darunter verstehen mag. Die Suggestionen von farbigen Energieströmen, schmutzigen, die aus meinem Körper in den Boden fließen, und strahlenden, die "am anderen Ende" einströmen, erschienen mir wie das Unter-den-Teppich-kehren jener Ereignisse, an die ich mich erinnern wollte. 

Ich wollte aber nicht gleich wieder aufgeben, die Therapeutin erschien mir doch einigermaßen verständnisvoll. Sie erzählte mir was von Persönlichkeitsanteilen, die in der Entwicklung steckengeblieben waren und nachreifen könnten, und wenn sie während der Farbsuggestionen mit ihren Händen über mir herumfuchtelte, hatte ich nachher durchaus den Eindruck, es hätte sich energetisch etwas getan, auch wenn ich diesen Eindruck nicht erklären kann. Ich dachte mir, ich halte mich einfach nicht ganz an die Farbsuggestionen und lasse eventuelle Erinnerungen kommen, falls sie kommen wollen.

Außerdem glaubte ich, dass die Therapeutin mit sich selbst in Harmonie sein müsse, da sie meine Energien spüren konnte. Jedenfalls sagte sie das, und erzählte, sie hätte jetzt dies oder jenes wahrgenommen. Ich hatte die (Wunsch-)Vorstellung, dass auch ich Zugang zu ähnlichen Fähigkeiten bekommen würde, wenn die Therapie erfolgreich war. Doch aus dem weiteren Geschehen wurde mir klar, dass dies ein Trugschluss war. (Ich habe auch schon früher Menschen kennengelernt, die über spezielle Fähigkeiten verfügten und die mir keine Hilfe waren sondern mich auf einen Holzweg führten, doch an die dachte ich in dieser Zeit nicht.)

Zwei Tage nach der 2. Stunde hatte ich einen schlimmen Traum. In der Woche zuvor hatte ich eine intensive Jin Shin Jyutsu-"Kur" gehabt, möglicherweise hatte all dies zusammen gewirkt. In diesem Traum sah ich, wie mein Vater meine Schwester vergewaltigte. Es machte mich so fertig, dass ich den Tag darauf nicht in die Arbeit gehen konnte. Vieles an diesem Traum passte nicht zusammen, man kann also nicht davon ausgehen, dass es eine Erinnerung an ein Ereignis ist, das genau so stattgefunden hat. Dennoch erschien es mir wie das Lüften eines Zipfels einer Decke, die ein schlimmes Ereignis verhüllt. 

Ich war sehr enttäuscht, als die Therapeutin auf den Traum nicht eingehen wollte und außerdem meinte, die letzte Stunde wäre wohl zu intensiv gewesen, wir müssten sanfter vorgehen. Ich wollte doch die Therapie deswegen, um die Ursache meiner Probleme zu finden, um zu erfahren, was vorgefallen war und das zu bearbeiten! Nun sollte ich bloß dasitzen und mir vorstellen, wie ich mich mit einer höheren Energie verbinde und mir selbst die Liebe gebe, die mir in der Kindheit gefehlt hat! Ich wusste außerdem gar nicht, wie ich das machen sollte, wie sich "Liebe geben" und "Liebe empfangen" anfühlen könnte. Ratlos brach ich in Tränen aus. Da sagte die Therapeutin, sie hätte auch viel geweint bei ihrer eigenen Therapie. Es kam mir der Verdacht, dass das Weinen mehr geholfen hätte als diese komischen Suggestionen. Ich beschloss, keine weiteren solchen Therapiestunden mehr zu nehmen. Um ein bisschen zu weinen, weil ich eine Aufgabe nicht zusammenbringe, waren mir 80 Euro zu viel.

Dann aber passierte mir ein schlimmes Gefühlserlebnis, verursacht durch zwei belastende Auslöser gleichzeitig. Der eine war, dass ich für eine Turnübung, die ich wegen meiner geschädigten Halswirbelsäule machen sollte, auf einer Matte am Boden lag. Der zweite war das Geräusch, das mein Mann beim Essen einer Banane machte. Beides ist, wie mir mittlerweile klar ist, mit  "Körpererinnerungen" verknüpft, mit denen ich nicht zurecht komme. Das schmatzende Geräusch war zudem in dem oben erwähnten Traum vorgekommen, allerdings nicht als Essensgeräusch! Ich spürte, wie ein schreckliches Gefühl der Wut und Hilflosigkeit durch meinen Körper raste, es war kaum auszuhalten. Ich brauchte jemanden "vom Fach", mit dem ich darüber reden konnte, und ich hatte noch keine neue Therapeutin gefunden. So machte ich doch noch eine Stunde mit der Huna-Therapeutin aus, obwohl mir doch längst hätte klar sein müssen, dass von ihr keine Hilfe zu erwarten war. Aber vielleicht halfen in diesem Fall doch so ein bisschen die Farbströme?

Aber nein, genau das wurde diesmal nicht geboten! Nachdem ich genau erklärt hatte, was passiert war und was es für mich bedeutete, wurde ich wieder zu einer Suggestion aufgefordert. Ich sollte mir den entsprechenden "steckengebliebenen" Persönlichkeitsanteil als kleines Kind vorstellen und dieses bei der Hand nehmen, mir einen Schutzgeist suchen, und zu dritt sollten wir zu meinem (ebenso vorgestellten) Vater gehen. Den sollte ich auffordern, dem kleinen Kind das Wütend-sein zu erlauben, und dies sollte ich auch noch laut ausprechen. Mir wurde klar, dass die Therapeutin überhaupt nicht kapiert hatte, worum es mir ging. Ich hatte längst kein Problem mehr damit wütend zu sein, und das hatte ich ihr auch erklärt. Dieses Gefühl war keine normale Wut sondern fast wie ein Schmerz gewesen, dessen Quelle ich auch recht genau lokalisieren konnte, und man bittet ja auch nicht um Erlaubnis Schmerzen haben zu dürfen. Es war nicht möglich, ihr begreiflich zu machen, dass ich die Ursache finden und heilen wollte, und auch nicht, dass ich nicht laut mit meinem gar nicht anwesenden Vater reden konnte (der ja vielleicht auch noch der Verursacher dieses Traumas sein könnte). Sie blieb unerbittlich, dass ich das jetzt so müsse. Ich stellte fest, dass ich noch etwas nicht konnte: mich gegen eine dominante Person durchsetzen. Irgendwie schummelte ich mich über die Situation drüber, bis die Stunde zu Ende war.

Dann schaffte ich es gerade noch, mir keinen weiteren Termin auszumachen und behauptete, erst mal abwarten zu wollen, wie diese Stunde und die "Hausaufgabe" wirkt. Ich sollte mir nämlich zu Hause ein Foto meines Vaters aufstellen und ihm jeden Abend meine Meinung sagen, ihn vielleicht sogar beschimpfen. Die Therapeutin sagte, es sei nicht gut, keinen baldigen Termin zu fixieren, das würde den therapeutischen Prozess unterbrechen. "Was für einen Prozess?" dachte ich mir.

 

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