Jin Shin Jyutsu 

Auf der Homepage von Jin Shin Jyutsu Österreich findet sich der Satz "Nicht das Heilen ist das vordergründige Ziel, sondern das sich selbst erkennen." Diese Homepage gab es noch nicht, als ich mit JSJ in Berührung kam, auch die meisten der heute erhältlichen Bücher nicht, und aus dem, das ich kaufte, las ich vor allem körperliche Heilungsgeschichten heraus. Ich dachte, etwas gefunden zu haben, womit sich die Energien meines Körpers "reparieren" lassen und somit alle damit zusammenhängenden Beschwerden. Ich bräuchte es nur konsequent anwenden, und schon würde ich gesund und leistungsfähig werden.

Tatsächlich hat mir auch eine intensive Behandlung geholfen, als ich - im Herbst 2004 - meinen linken Arm nicht bewegen konnte und die schulmedizinischen Therapien nicht zu einer Verbesserung der Beweglichkeit und zum Abklingen der Schmerzen führten, dafür aber dazu, dass mir schwindlig wurde, sobald ich den Kopf drehte. Der Orthopäde hatte ja auch die Halswirbelsäule als ursächliches Problem ausgemacht, trotzdem verordnete er eine Behandlung nur an den verkrampften Schultermuskeln, die nach seiner Aussage erst mal gelockert werden müssten, ehe man etwas anderes tun könne. Nun ja, es schien, dass die Behandlungen die Muskeln tatsächlich etwas lockerten - und damit die Instabilität der Wirbelsäule förderten. Nicht gerade das, was ich brauchen konnte ...

Jin Shin Jyutsu soll die Blockaden der Energieströme, die durch den Körper fließen (sollten), auflösen. Da werden keine Muskeln, Gelenke oder sonst was isoliert beeinflusst, sondern der ganze Mensch behandelt. Der Patient liegt dabei bequem auf einem Behandlungstisch, und der Praktiker legt seine Hände dort auf, wo die Energien blockiert sind, was Strömen genannt wird. Auf diese Weise hat es sich innerhalb einer Woche mit täglich ein oder zwei Behandlungen so entwickelt, dass ich Schulter und Kopf wieder bewegen konnte, fast ohne Beschwerden. 

Abgesehen von diesem Erfolg waren aber Behebungen körperlicher Symptome selten. Jin Shin Jyutsu erfüllte ganz und gar nicht meine Vorstellung davon "funktionstüchtig" zu werden, mein Gedächtnis zu verbessern, meine Arbeit leichter machen zu können und wovon ich sonst noch "träumte". Trotzdem hatte ich das eigenartige Gefühl, dass es richtig für mich sei, und ich reservierte ab Juni 2005 (nach einem 5 Tage-Kurs) mindestens eine Stunde täglich für Selbsthilfeströme. Dass es in irgendeiner Weise wirkte, das merkte ich daran, dass ich manchmal heftig gähnen musste oder Muskeln zu zittern begannen. Nur die erhoffte gesundheitliche Verbesserung blieb aus.

Dann merkte ich eines Tages Anfang 2006, dass sich meine fühlbare Angst verringert hatte. An einer psychischen Veränderung arbeitete ich gerade auch mit Hilfe der transpersonalen Psychotherapie. Viele Aussagen dieser Therapieform und der Philosophie von JSJ lassen sich geradezu austauschen, sie ziehen also sozusagen am selben Strang. In der Therapie hatte ich erkannt, wie sich mein Leben verändern könnte, doch hatte ich extreme Angst davor, dass mir "die Decke auf den Kopf fallen" könnte, wenn ich aufhöre zu arbeiten und untätig zu Hause wäre. Nun stellte ich auf einmal verwundert fest, dass mich diese Aussicht nicht mehr schreckte. 

Wie sehr sich Jin Shin Jyutsu psychisch auswirken kann, merkte ich bereits in der erwähnten Behandlungswoche im Herbst 2004. Damals hatte sich eine tiefe Verzweiflung entwickelt, die scheinbar so gar nicht dazu passte, dass ich mich wieder ohne Beschwerden bewegen konnte. Ich hätte doch darüber froh sein müssen ...?  Allerdings: Diese Verzweiflung fühlte sich auch irgendwie richtig an - doch der Psychotherapeut konnte damit überhaupt nicht umgehen (siehe Hypno-Therapie Seite 8). 

In einer weiteren Intensiv-Woche geschah es, dass ich das Gefühl hatte einem Geheimnis sehr nahe gekommen zu sein. Es war schon öfters vorgekommen, dass ich knapp vor dem Einschlafen, also im Zwischenzustand, das "Gefühl" hatte, etwas vergessen zu haben. Das war aber nur ganz kurz und sehr diffus, und gleich darauf war ich ja eingeschlafen. In dieser Woche aber verstärkte sich das Gefühl, es kam vor dem Einschlafen für längere Zeit oder aber ich wachte in der Nacht damit auf. Intensiv grübelte ich dann, was es wohl sein könnte, das ich vergessen hatte, war es ein Medikament, ein Ritual oder was? Leider kam ich nicht drauf, und nachdem mich ein schrecklicher Traum ein paar Tage später völlig aus der Bahn warf, war es vorbei mit dieser Ahnung.

Ein wichtiger Grundsatz des JSJ ist das "absichtslose Tun". Natürlich versucht man zunächst durch Sehen, Hören und Schlussfolgerungen daraus den Energiestrom zu finden, der am meisten Unterstützung braucht, und den strömt man dann auch. Aber bei diesem Strömen sollte man zwar  aufmerksam sein, jedoch den Willen, was es bewirken soll, beiseite legen. Das ist zugegeben nicht einfach, wenn man sich doch dringend Gesundung in welcher Form auch immer wünscht, und auch dann nicht, wenn man diese Gesundung demjenigen wünscht, den man gerade behandelt. 
Ich weiß nicht, wie weit dieser Wunsch nach einer bestimmten Entwicklung bei jemandem mit besonderen energetischen Kräften die Behandlung beeinflussen kann. Anfangs war es mir auch nur recht, dass mein Wunsch nach der Wiederentdeckung bzw. Wiederherstellung möglicherweise mal vorhanden gewesener Fähigkeiten unterstützt wurde, und für eine Weile schien die Förderung in diese Richtung zu wirken, wenn auch nur ansatzweise. Nach dem Ende meines Jobs im Büro wollte ich einen letzten Versuch wagen, durch eine Intensivbehandlung mit JSJ eine Entwicklung in diese Richtung anzustoßen, obwohl ich nicht mehr so wirklich daran glaubte und mir selbst schon eine allgemeine energetische Verbesserung gereicht hätte. Ich merkte dann auch, dass "es nicht passte", als ein Gespräch während der Behandlung meine in der Kindheit "gestutzen Flügel" thematisierte, und nach dieser Woche ging es mir zunehmend schlecht. Die Behandlung mag etwas in Bewegung gebracht haben, doch brachte diese Bewegung keine neue Ordnung, sondern Chaos: Meine Ärztin stellte neue Nahrungsmittelunverträglichkeiten fest. JSJ dürfte die zwar nicht grundsätzlich verursacht haben, doch hat mich die intensive Behandlung zu sehr belastet. (In meinen Unterlagen habe ich den Hinweis gefunden, dass zu lange bzw. zu häufige JSJ-Behandlungen zu Entgiftungsproblemen führen können. Schwer Erkrankte und Kinder sind daher kürzer zu behandeln als die sonst übliche Stunde.) Nach einer Pause zeigten Behandlungen im Abstand von ein oder zwei Wochen wieder bescheidene positive Wirkung und holten mich aus dem tiefsten Tief heraus.

Noch immer war ich an Kursen interessiert, so auch an einem über die Bedeutung der Astrologie für JSJ. Bis dahin war mir Astrologie eher unglaubwürdig erschienen, da die laut vielen astrologischen Publikationen auf "mein Sternzeichen" zutreffenden Eigenschaften zum überwiegenden Teil nicht stimmen, ja völlig daneben liegen, wie z.B. die Behauptungen, man sei von eiserner Gesundheit und habe unerschöpfliche Energien, nur weil man im Sternzeichen des Skorpions geboren sei, und dann noch Aussagen darüber, welche Farbe, welches Essen, welches Geschenk ich mögen müsse ...
Doch im JSJ geht man nicht in derartige Details - wir haben die Beziehungen zwischen Sternzeichen bzw. Planeten und Körperteilen bzw. Organen betrachtet, und auch zu bestimmten Eigenschaften. Wie sich diese Beziehungen auswirken, hängt davon ab, ob die entsprechenden Energien in Harmonie sind oder nicht.  Das Geburtshoroskop kann darauf hinweisen, wo Unterstützung durch JSJ helfen kann, zusätzlich zu den anderen Hinweisen, die Körper und Puls uns geben.
Mir erschienen die Informationen zu meiner Veranlagung, die Mond, Mars und Chiron im Geburtshoroskop geben, viel passender zu dem, was ich über mich mit der in der Psychotherapie gelernten Achtsamkeit herausgefunden habe. Trotzdem blieb vieles unklar und unerklärlich.

Im Sommer 2010 erlebte ich es, dass JSJ-Behandlungen in der bewährten Weise, also ein Mal pro Woche, überhaupt keine positive Wirkung zeigten - es ging mir kontinuierlich immer schlechter. Kurse habe ich nun schon lange keine mehr besucht und deren Inhalt weitgehend vergessen, zu den Praxisabenden schaffe ich es auch nicht mehr. Wie konnte ich seinerzeit nur so sicher sein, mit JSJ meinen Lebenszweck gefunden zu haben? Ich wollte Praktiker werden, anderen helfen, und konnte damit noch nicht mal meinen eigenen "Abstieg" aufhalten. Schon wieder etwas, das nur bei anderen Wunder wirkt! 

In den Kursen war von den Lehrern gesagt worden, dass JSJ nicht bei allen Menschen gleich wirke. Wundersame Heilungen von schwer an Krebs erkrankten und laut Ärzten dem Tode geweihten Personen stehen Misserfolge bei vergleichsweise unbedeutenden Leiden gegenüber, natürlich mit allen möglichen Variationen dazwischen. Wenn es bei jemandem nicht wie erwünscht helfe, dann solle es wohl so sein, hieß es dazu. Quasi "von der Seele so gewollt". Und JSJ hätte in gewisser Weise trotzdem geholfen, entsprechend dem eingangs erwähnten Satz. Tod und Leiden hätten dann eine andere Qualität.

Das kann ich so nicht bestätigen. Man kann es sich natürlich einreden .. .. doch ich habe nicht viel erkannt von mir selbst durch Jin Shin Jyutsu, und das Leiden wurde dadurch auch nicht einfacher. 
Zunächst war es, was ich über meine Mitochondrien herausfand, dann über  HF-Wellen, was mir als Erklärung dafür diente. 2013 / 2014 kamen dann Aussagen über meine Aura / Chakren / etc. und Kenntnis von inneren Personen dazu .. .. ja, wenn jede Heilmethode von innen sabotiert wird, dann hat Jin Shin Jyutsu genau so wenig Chancen auf Erfolg wie anderes auch. Und obwohl von verschiedenen "Tiefen" (die möglicherweise mit unterschiedlichen Auraschichten gleichzusetzen sind ?) gelehrt wird, hatte ich den Eindruck, dass mit JSJ nicht alles bzw. diverses nicht ausreichend erreicht wird, was in Unordnung geraten bzw. verschmutzt sein kann. Da kann man dann "ewig" JSJ praktizieren, man "glättet" damit diese oder jene Energie, aber was in der nächsten Schicht tobt, tobt weiter und bringt alles wieder durcheinander, immer schneller im Lauf der Zeit, bis nur mehr der JSJ-Praktiker nach der Session erfreut feststellt, dass die Pulse besser sind, der Klient aber nichts davon hat - so habe ich das empfunden.

Somit besteht durchaus die Möglichkeit, dass JSJ irgendwann mal wieder hilfreich sein kann - nämlich wenn das bereinigt ist, das die gewünschte Wirkung verhindert. 

 

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