Esoterik / Energetik 1

Heute bezeichne ich die Leute, über die ich hier schreibe, als Energetiker. Beim Kontakt mit der ersten war mir dieser Begriff noch nicht geläufig, und ich wusste nur, dass sie irgendwie zur  "Esoterikszene" gehörte. Es waren auch Esoterikmessen, auf denen sie und andere zu finden waren. 

"Gefunden" habe ich zu ihr 1998 allerdings nicht bei einer Messe, sondern über einen Artikel über Tachyonen-Energie bzw. die Wirkung "tachyonisierter" Materialien auf die Gesundheit, in einer Zeitschrift, die sonst "ganz normal" über Gesundheit bzw. Krankheit schrieb - über Fitnessübungen, Fasten, Vitamine, die neuesten Operationsmethoden etc. Ich hatte die Wirkung von Schwingung durch Homöopathie und Bach-Blüten erfahren, also warum so was nicht auch? So rief ich bei der angegebenen Bezugsadresse an und wurde gebeten, erst mal eine Energetik-Sitzung zu absolvieren, denn nur ein tachyonisierter Anhänger alleine würde zu wenig bewirken, und man müsse ja auch erst mal herausfinden, was das Richtige für mich sei.

Zwar nicht nach der ersten Sitzung, aber eines Tages doch, bekam ich meinen Tachyonen-Anhänger - ich suchte mir einen orangefarbenen Donut aus Glas an einer ebenfalls tachyonisierten Seidenschnur aus. Ich sollte ihn nur tagsüber tragen, nachts wäre die Wirkung zu groß und damit ungünstig, wurde mir gesagt. Manchmal habe ich ihn zu Hause vergessen, und wenn ich es merkte, fühlte ich mich schlecht und litt etwas an Atemnot. (Niemals war es umgekehrt, ich wurde also nicht durch körperliche Symptome darauf aufmerksam, dass ich das Ding vergessen hatte.) Ich gab ihn mal jemandem Feinfühligen und bekam die Information, dass das Material schwinge. Eine positive Wirkung hat sich innerhalb der drei oder vier Jahre, die ich ihn trug, nicht bemerkbar gemacht. Eines Tages hatte ich "die Nase voll" davon und legte ihn weg - ohne dass sich dadurch körperliche Reaktionen ergaben. 

In den Energetik-Sitzungen musste ich aus einer Stellage voller Aura-Soma-Flaschen jene heraussuchen, die mich am meisten ansprachen und die ich mir "tagelang" hätte anschauen können. Nachdem eine gefunden war, wurde sie weggestellt und ich suchte die nun am besten passende aus, dann noch mal und noch mal. Die vier Flaschen sollten Auskunft geben über mein angeborenes Selbst, meine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Naja, die Aussagen waren vage und konnten vielleicht auch etwas aus dem vorherigen Gespräch abgeleitet worden sein - und so ganz gepasst haben sie auch nicht. Ich sollte in meiner Kindheit versucht haben Frieden zu stiften - daran kann ich mich wirklich nicht erinnern! (In einer Familie, in der es keinen Streit gab, weil alleine die Meinung des Vaters galt, war ja auch automatisch "Frieden".) Ich wäre dabei nicht mehr ganz so logisch zu sein wie früher. (Andernfalls wäre ich ja nicht bei der Energieberaterin gelandet!) Ich hätte in vielen früheren Leben Wissen gesammelt, und meine Zukunft würde mehr Freiheit bringen (warum merkte ich von dem Wissen nichts,  und welche Zukunft bitte? Demnächst, in 10, 20 oder 30  Jahren oder erst im nächsten Leben?).

Dann durfte ich auf einem Bett Platz nehmen, wurde mit verschiedenen tachyonisierten Glasteilen und Heilsteinen belegt und mit Magnetfeldern, verschiedenfarbigem Licht, Duft aus den ausgewählten Aura-Soma-Flaschen und Musik verwöhnt. Zuletzt kam die Bilderreise. Ich hatte mir vorzustellen meinen Schutzgeist in einer Landschaft zu treffen und mit ihm ein Schloss aufzusuchen, an dessen Tor sich zwei Edelsteine befanden, deren Farbe ich erkennen sollte. So weit war diese Reise immer gleich. Im Inneren des Schlosses hatte ich verschiedene Räume aufzusuchen und Aufgaben zu lösen. In der ersten Sitzung (oder eher Liegung) sollte ich mir einen Gang mit Türen auf beiden Seiten vorstellen. Rechts war mir das nicht möglich, aber ich konnte eine Abzweigung zu einem Garten "fabrizieren" - aus dem ich dann gar nicht mehr zurück wollte. Links schaffte ich eine Tür, dann aber keine weitere. Und dann konnte ich zwar - wie aufgefordert - Spiegel visualisieren, mich selbst darin aber nicht spiegeln .. .. Diese Reisen wurden anschließend gedeutet. Bei dieser ersten: Ein (schönes) früheres Leben, in dem ich noch verhaftet sei, die Tür zur Kindheit gefunden, aber die zur Jugend nicht, und Probleme mit dem Ich-Bewusstsein. Jaja, ganz nett - die Bilderreisen an sich waren wohl energetisch wirksam, die Deutung und die anschließende Schlussfolgerung, woran ich in meinem Leben zu arbeiten hätte, aber eher eine Sache für die Neugier des Egos und um der Energieberaterin das Gefühl zu geben, sie könne mir sagen, wo es lang zu gehen hat. Z.B. dass ich nun damit aufhören müsse mich noch in einem alten Leben (in dem es mir angeblich gut gefallen hatte) festzuhalten um endlich voll und ganz hier zu sein. (Einmal erzählte sie mir, dass jemand einen Konflikt in einem früheren Leben entdecken und auflösen konnte und damit gesundheitliche Besserung erzielte. Wieso sollte ich dann nur im Hier und Jetzt sein? Und außerdem: wie?) 

Bei weiteren Energetik-Sitzungen wurde mal dieses, mal jenes Thema bearbeitet. Mein Verhältnis zu meiner Mutter, meinem Selbstbewusstein, meiner Weiblichkeit oder zur Freude an sich. (Ich erinnere mich vage daran, dass ich mir vorzustellen hatte in eine schöne Halle zu kommen und dort Leute bzw. Wesen zu treffen. Ich stellte mir stilles Glück vor, doch nein, es sollte gefälligst Gelächter und Tanz geben. Warum eigentlich? Was ist so schlimm daran still glücklich zu sein?) Ich finde es war ziemlicher Nonsens, was da gedeutet und mir angeraten wurde. Es war aber meist schön diese Fantasiereisen zu machen, und nach den Sitzungen gab es Energieschübe, die jedoch von Mal zu Mal schwächer wurden, und es brach auch mal eine Krankheit aus. Allmählich verlor ich den Glauben daran, dass diese Art Energiearbeit mich heilen würde, und ich beschloss damit aufzuhören. 

Doch als ich nach dem heftigen Depressionsschub 2002 auf der Suche nach Hilfe war, erinnerte ich mich  an die Energieberaterin, und mangels besserer Idee suchte ich sie wieder auf. Sie mache jetzt aber keine solchen Energiesitzungen mehr, sagte sie mir am Telefon, sondern sie biete etwas viel Besseres an, denn sie habe Zugang zur Geisterwelt gefunden und mache Channeling. Ich war skeptisch, aber in meiner Verzweiflung kam ich trotzdem. Da saß ich ihr nun gegenüber .. .. sie sagte bald ihre Geister - vier an der Zahl - wären jetzt da, und ich solle Fragen stellen. Dann plapperte sie drauflos, was ihr diese Geister "einsagten". Ich sei ein blonder Engel, bekam ich zu hören, meine Beschäftigung mit Aquarienfischen wurde mit glitzernden, in einem Bach springenden Fischlein in Verbindung gebracht und somit mit dem Leben an sich, meine Körperübungen (gemeint war das Taiji) solle ich weiter machen, da sie mich mit der Erde verbinden würden, und zum Abschluss: Ich solle mich jeden Tag vor den Spiegel stellen und "ich liebe mich" zu mir sagen!
Ich dachte mir, die Frau spielt mir was vor oder bildet sich diese Geister nur ein - oder kann es sein, dass es so schrecklich dumme Geister gibt? Nichts von all dem Gesagten wies auf eine höhere Weisheit hin, keinerlei Aussagen waren dabei, die über das hinaus gingen, was ich ihr im Laufe der Zeit erzählt hatte. Von Aquarienfischen hatte sie keine Ahnung und wusste auch nicht, dass meine nicht glitzerten und sich auch keineswegs wie Forellen verhielten, sondern zumeist träge herumschwammen oder gar (weil es Panzerwelse waren) am Boden lagen. Mein Interesse an ihnen (das noch dazu gerade im Schwinden war) kam daher, dass mir meine Eltern nichts anderes als Haustier erlaubt hatten - das hatte ich ihr nicht erzählt. Taiji mag wirklich das Gefühl für den eigenen Körper verbessern, aber im Grunde ist es eine Bewegungsmeditation und als solche sollte sie einen nicht an den Boden binden sondern (auch) Spiritualität fördern. Einigermaßen "blond" waren meine Haare nur dort, wo sie von der Sonne ausgebleicht waren, sonst wiesen sie (damals noch) ein dunkles Braun auf - wie sie auf blond kam, verstehe ich schon gar nicht, und im übrigen möchte ich auch gar nicht blond sein. Ein Engel auch nicht. Und mir was im Spiegel vorzusagen, was nicht meinem Gefühl entsprach, das konnte ich schon gar nicht brauchen! Selbst wenn es im Grunde stimmt, dass Liebe (für sich selbst) zu empfinden hilfreich ist, mit so einer Holzhammer-Methode kann es nicht gut gehen! 

Wenige Wochen später hatte ich herausgefunden, dass ich noch immer an chronischer Quecksilber-Vergiftung litt. Ich schrieb der Energieberaterin einen Brief mit dem lapidaren Satz "schade, dass Ihre Geister sich nicht mit Quecksilbervergiftungen auskennen". 
Interessanterweise erwähnt diese Energieberaterin später auf ihrer Homepage Channeling bzw. Geister mit keinem Wort!

 

Diese Erfahrung hinderte mich nicht daran mir sicher zu sein, dass es einiges gibt, das die meisten von uns nicht wahrnehmen können, aber manche eben doch. Allerdings wollte ich mich nicht auf die Suche nach einer solchen Person machen, auf neue Erlebnisse ähnlich der bereits gemachten konnte ich gut verzichten (meinte ich, und stolperte dann doch in so was rein), und wenn ich mir gewisse Publikationen und die darin enthaltenen Werbungen ansah, kam mir das Grausen.
Dazu kam, dass mir eine Bekannte, die in diese Szene eingetaucht war, mal sagte, man suche sich sein Schicksal selbst aus und dürfe sich daher nicht beklagen. Das ist eine praktische Aussage, wenn man sich Klagen anderer nicht anhören will .. .. 

Dann wurde mir - nachdem ich von meiner "Enterbung" erfahren hatte und psychisch ziemlich "durch den Wind" Hilfe suchte - eine Frau empfohlen, die früher mal ein Esoterik-Geschäft geführt hatte, nun aber von ihrer besonderen Gabe lebte. Sie hatte jemandem eine Begegnung mit einem neuen Partner richtig vorhergesagt .. .. sollte sich aber auch oder vor allem gut mit Besetzungen auskennen bzw. diese erkennen können, und eine solche durch meinen Vater suchen.  Sie fand nichts derartiges, verblüffte mich jedoch mit der Aussage, dass mein Vater mich in einem früheren Leben (im 18. Jhdt.) um meinen mir zustehenden Erbanteil betrogen hätte, noch bevor ich etwas von der diesbezüglichen aktuellen Situation erzählt hatte. Sie beschrieb meinen Vater als jemanden mit einer Mauer um sich, konnte sehen, dass er ein schwerer Pflegefall war und umriss meine Kindheit schlicht damit, dass nur meine Leistung bewertet worden wäre. Dass sie auch meine Lebensaufgabe (ich müsse mir selbst geben, was ich von meinen Eltern nicht erhalten habe, und mir außerdem selbst verzeihen - nur was, das sagte sie nicht), Engel, Sternenwesen, außerplanetare Wesen, Ahnen etc. zu sehen meinte, irritierte mich allerdings, damit konnte ich wenig anfangen. 

Von jenen Wesen, die mich "besetzt" hatten, wurde ich angeblich befreit, was sich in einem Summen in meinem Kopf und ziehenden Gefühlen im Nasenbereich bemerkbar machte. (Das zog sich über etwa Stunde hin und schien kein Ende zu nehmen.) Nun sollte ich über mehr Energie verfügen - doch davon merkte ich nichts, trotzdem machte ich brav meine Hausaufgabe (einen Satz zur "Reinigung des Unterbewusstseins" 10 Minuten lang laut sprechen), was nach ein paar Minuten immer zu dem bereits bekannten ziehenden Gefühl, jetzt etwas mehr von der Nase entfernt im Bereich der Jochbeine führte. Im Jin Shin Jyutsu heißt es, dass hier ein Sicherheitsenergieschloss mit der Bezeichnung "Befreiung aus geistiger Gefangenschaft" liegt, und so faszinierte mich dieser Effekt noch mehr. Doch eines Tages baute sich genau da unangenehmer Druck auf, und in den nächsten Tagen entstand Chaos in meinem Körper. Fühlte sich wie Entgleisung des Stoffwechsels an, und nach verschiedenen Nervenirritationen. Ich bekam neue Sätze, die ich sagen sollte, wenn es mir schlecht ging, und die Information, meine Seele sei dabei vollständig zu werden (dazu fiel auch das Stichwort Lichtkörperprozess),  was eben derartige körperliche Symptome mit sich ziehe, damit müsse ich in der nächsten Zeit weiterhin rechnen. Es zog sich wochenlang hin, ein paar Tage lang ein starker Druck auf dem Brustbein, sodass mir immer wieder die Luft wegblieb, sonst immer wieder die gleichen Symptome. Druck im Gesicht, oft auf andere Kopfbereiche ausstrahlend, mal schwitzig mal zittrig traute ich mich kaum aus dem Haus, und ich wusste einfach nicht, was ich essen könnte um meinem Stoffwechsel "das Richtige zu liefern".  

Schließlich schien mir ein neuer Termin unumgänglich, und dabei fragte ich, ob sie denn etwas sehen könne, das Erfolg verhindere. Es dauerte ein paar Minuten, bis ich die Antwort bekam, dass ein Fluch auf mir läge, der Lebensfreude verhindern würde. Ein Fluch, der gegen meinen Vater (auch in der damaligen Inkarnation mein Vater) und seine Kinder ausgesprochen wurde, weil er die Tochter eines anscheinend spirituell mächtigen Mannes zur "Geliebten" hatte (perfekt passend zur Aussage meines Vaters, dass Liebe gefährlich sei, weil sie einen blind und blöd macht und ins Unglück stürzt). Ich musste einige Sätze zur Auflösung dieses Fluchs nachsprechen, wobei mir unangenehm heiß wurde. Ich war beeindruckt.  Am Abend dieses Tages fühlte ich mich extrem müde.

Ich bekam noch die Information, dass in der nächsten Zeit die Verbindung mit meinem höheren Selbst und etwas energetische Belastung auf mich zukommen würde, und tatsächlich ging es mir zunächst ein paar Tage besser und dann wieder ein paar Tage besonders schlecht. Danach ebbten - nach fast  zwei Monaten - die Symptome ab, mein Zustand normalisierte sich .. .. einigermaßen .. ..  Der gelegentliche Druck im Gesicht blieb, weiterhin konnte keinesfalls die Rede von mehr Energie sein, und diverse Hürden schienen immer häufiger und hinderlicher zu werden. Ein nochmaliger Versuch Hilfe zu bekommen, oder zumindest Auskunft, was denn nun mit mir los sei, scheiterte daran, dass ich die Frau nicht mehr erreichen konnte. 
Erst jetzt kam mir wieder in den Sinn, dass diese Frau meine Quecksilbervergiftung nicht anerkennen wollte. Denn was mich belaste, seien nur die energieräuberischen Geister  .. .. ich hatte dies "weggeschoben" und es dahingehend interpretiert, dass sie es halt anders sieht. Mir war das egal, wenn sie helfen konnte .. .. hätte können. Sie hatte noch betont, dass sie Menschen helfe, die sich so wie ich fühlen und bei Ärzten keine Hilfe finden würden, und ich daher auch gar nicht zum Arzt gehen bräuchte mit den Symptomen. Mag schon sein, doch ich hatte diese Symptome erst nach ihrer "Hilfe", und eine ärztlich diagnostizierbare Sinusitis obendrein.

Einige Jahre später, mit einer anderen Energetikerin, wurde das gefunden, was diese Frau hätte finden sollen. Sowohl Besetzungen, die von meinem Vater auf mich übertragen worden waren ebenso wie "Berge" von Vaterenergien, die in meinem Energiesystem verankert waren. Da hatte diese Frau sich als Spezialistin für Besetzungen betrachtet und gewagt so was auszuschließen, weil nicht da sein konnte, was sie nicht sah .. .. 

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