Emotionalkörper, Trauma, Präsenz-Prozess (Focusing) und Aufstellungen Zu Beginn unseres Lebens sind wir rein fühlende Wesen, auf der Ebene des physischen Körpers und auf der Ebene des Emotionalkörpers. Der Mentalkörper entwickelt sich erst später, und dann haben wir die Möglichkeit, den Gefühlen bis zu einem gewissen Grad zu entfliehen, indem wir uns in den Mentalkörper zurückziehen. In meiner Kindheit lernte ich von meinem Vater, dass man immer etwas Sinnvolles tun müsse. Ich verstand nicht so recht, was damit gemeint war - lernen, ja klar, das braucht man irgendwann, arbeiten um Geld zu verdienen, aber einiges andere erschien mir nicht so sinnvoll. Heute weiß ich, was er meinte: alles, was vom Fühlen ablenkt. Die Flucht in den Mentalkörper hat allerdings einen großen Nachteil. Der Emotionalkörper und alles, was darin gespeichert ist, verschwindet nicht und wirkt sich auf unser Leben aus. Diese Speicherungen führen einerseits zu Handlungen / Verhaltensweisen, die oft ganz und gar nicht günstig sind, und andererseits zu körperlichen Schäden / Krankheiten. Ich vermute, dass Demenz bei vielen die letzte Stufe ist, eventuell unter „Mithilfe“ diverser Giftstoffe. In vielen Jahren psychotherapeutischer Versuche habe ich viel darüber erfahren, wie man Trauma eventuell herausfindet, aber keine Methode kennengelernt, die zu Heilung führt. Im Grund lief es darauf hinaus, dass man weiß, was los ist und warum, aber die einzige Lösung ist, dass man „damit lebt“. Die Holotrope Atmung sollte zwar etwas auflösen können, doch der Aufwand war gewaltig, der Effekt gering, bei mir praktisch Null. Hypnose könnte nach meinem Verständnis auch ein wenig in die richtige Richtung gehen .. .. falls der Therapeut sie entsprechend anwendet. Keine Ahnung, ob das jemand macht, ich jedenfalls lernte nur beruhigende oder irreführende Sitzungen kennen. Neben der energetischen Arbeit ab Herbst 2013 lernte ich etwas später Fühlsessions kennen. Auch das ein ziemlicher Aufwand: 4 Stunden Fahrt, 2 - 3 Stunden Session, Übernachtung, 4 Stunden Fahrt zurück. Und bei der Session fühlt man .. .. irgendwas. Es geht dabei dann darum, bei diesem Irgendwas zu bleiben, wobei die Therapeutin hilft, und im Verlauf der Zeit .. .. es ergab sich dann allerdings, dass daraus nicht allzu viele Sessions wurden. Nun gibt es aber auch etwas, das man selbst
machen kann, und zwar zwei Mal täglich, und das muss auch so durchgehalten
werden, Kontinuität ist wichtig. Dabei ist
das Wesentliche die sogenannte verbundene Atmung, d.h. es wird keine Pause
zwischen Ein- und Ausatmen bzw. Aus- und Einatmen gemacht, 15 Minuten lang, und diese Atmung soll
auch einigermaßen „forsch“ erfolgen, doch nicht so heftig wie beim
holotropen Atmen. (Ich brauchte ein paar Wochen um meinen Körper an diese
Atmung zu gewöhnen und dann auch meine optimale Geschwindigkeit herauszufinden
- anfangs gingen nur 5 Minuten.) Vermutlich ist das Buch Menschen dienlich, die die
gleichen Erfahrungen wie der Autor gemacht haben, deren inneres System auf
gleiche Weise darauf reagierte und denen die komischen Formulierungen und
häufigen Wiederholungen nichts ausmachen .. .. Für mich war es kontraproduktiv. Vieles in dem
Buch fand ich abstrus und völlig unverständlich, und wenn ich mal ein paar
Sätze fand, die ich verstand, konnte ich nur denken: „Aber so ist es doch bei
mir gar nicht.“ Es ist ein 10 Wochen-Programm vorgegeben, jede Woche ist das Thema etwas anders. Solange ich dachte, dass jemand das Buch geschrieben hat, der aus irgendeinem Grund wusste, dass es notwendig sei aufeinander aufbauende Themen abzuarbeiten, versuchte ich herauszufiltern, was der Autor denn meinen könnte, und mich dann in dieser Woche auf dieses Thema zu konzentrieren, entsprechend abgewandelt, sodass es zum Wissen über die inneren Kinder passt. Es kamen mir heftige Zweifel, als die Emotionen zu Brennstoffzellen erklärt wurden, und ein Vergleich lautete, dass sich eine Büchse einen Büchsenöffner auch nicht als etwas zu heilendes vorzustellen habe. Als ich in der 7. Woche dann las, was „wir" schon alles gelernt hätten und wie das jetzt weitergehen sollte, konnte ich nur feststellen, dass ich nichts davon gelernt hatte, die xte Wiederholung davon half auch überhaupt nicht weiter, und eine weitere xte Wiederholung, nämlich von den „nicht integrierten stark aufgeladenen Emotionen“, ließ mich das Buch in eine Ecke werfen. Nein, so ging das nicht - welchen Schwachsinn tat ich da meinem inneren System an?! Ich zog die restlichen Wochen mit frei erfundenen Sätzen durch, machte die vorgeschriebene Pause und wusste dann einfach nicht, wie es weitergehen sollte. Eine Aufstellung half, auch die Erfahrungen von jemandem anderen .. .. und nun sieht der Ablauf so aus. 15 Minuten atmen, 15 Minuten Fühlen (versuchen) in der Früh, 15 Minuten atmen am Abend. Keine Fühlversuche mehr beim Atmen, sondern Konzentration auf den richtigen Atemrhythmus, und beim Fühlen geht es darum, Gefühle des traumatisierten Teils (Kindes), die seinerzeit überwältigend waren, bewusst wahrzunehmen, als Erwachsener. Nicht mehr, nur bewusst wahrnehmen, dabei bleiben .. .. aber bis es so weit ist, kann das schon dauern. Wenn es nicht klappt damit, einfach nur zu warten, kann man auch mit den Gedanken durch den Körper „gehen“ und darauf achten, ob sich irgendwo etwas wahrnehmen lässt. Das werden am Anfang eher Körperempfindungen sein, mit denen fängt man dann an. Hinfühlen, nichts weiter .. .. Aufstellungen erwiesen sich weiterhin als hilfreich, und es gibt auch ein gutes Buch zu diesem Thema: „Seelische Spaltung und innere Heilung“ von Prof. Dr. Franz Ruppert. Der weiß zwar nichts von Emotional- und Mentalkörper, aber das ist auch nicht zwingend notwendig, denn entweder nimmt man innere Anteile wahr oder nicht, bzw. sieht sie in einer Aufstellung, und wie man dann damit umgeht, ist viel wichtiger als sie diesem oder jenem Körper zuordnen zu können. Dr. Ruppert ist studierter Psychologe /
Psychotherapeut und hat natürlich den entsprechenden Hintergrund. Aber statt
wie viele seiner Kollegen Gelerntes und zum Teil „Uraltes“ den Klienten
aufzuzwingen, hat er sich dem umstrittenen Gebiet der Aufstellungen zugewandt,
beobachtet sehr gut und zieht logische Schlüsse daraus. Er beschreibt den
traumatisierten Anteil, den Überlebens-Anteil und den verbliebenen gesunden Anteil, der
durch den Überlebens-Anteil vom Trauma freigehalten wird, bzw. von mehreren,
wenn unterschiedliche Traumatisierungen vorliegen (wodurch der verbliebene
gesunde Anteil kleiner wurde). Er hat durch die
Aufstellungen auch die Erfahrung gewonnen, dass Kinder die Traumata der Eltern
übernehmen, und auch die weiterer Vorfahren. Ganz deutlich beschreibt er auch,
dass ein Trauma nicht etwas ganz Dramatisches, wie z.B. ein Unfall, sein muss,
sondern auch bei einer normal erscheinenden Kindheit auftreten kann, einfach
dadurch, dass die Mutter nicht fähig ist ihr Kind zu lieben. Wenn sie
mechanisch das Kind zwar mit dem Nötigen versorgt, ihm aber keine Bindung
ermöglicht, keinen Halt gibt. Aus dem Präsenz-Prozess wurde schließlich
Focusing. Nicht einfach nur da sitzen und versuchen zu fühlen, sich zu
konzentrieren, alle Ablenkungen zu verscheuchen. So wie Mike
Hellwig beschreibt, wird alles, was sich zeigt, mit einem „Hallo“
begrüßt. Jeder Gedanke, und auch das Nicht-Fühlen. Was uns vom Fühlen
ablenkt, sind üblicherweise Wächter, die einen guten Grund haben, dies zu tun,
und sie verscheuchen zu wollen, führt meist nur dazu, dass sie noch mehr
blockieren. Ihnen zuzuhören ist genau so wichtig wie dem verletzten Teil in
sich zuzuhören, wenn sich dieser zeigt. Mehr ist nicht zu tun, nur bestätigen,
dass man wahrgenommen hat, weiter zuhört. Stand Juli 2016 |
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