Hypno-Therapie - 2 Ich weiß nicht, ob es bei einer solchen Therapie möglich ist, den Partner von Anfang an miteinzubeziehen, indem man ihn informiert, dass es zu Veränderungen kommt, die belastend, aber auch heilsam sind (oder zumindest sein sollen), und wie er damit umgehen könnte, ihm eventuell sogar Unterstützung dabei anbietet. Auf jeden Fall aber hätte X mich informieren können, welche Probleme auftreten könnten, und mir helfen Zusammenhänge zu erkennen, Verständnis für meinen Mann zu entwickeln und eine praktikable Lösung zu finden. Stattdessen wurde der gegenteilige Weg eingeschlagen. Ich musste mit X eine Art Vertrag abschließen, in dem ich mich verpflichtete, nichts oder möglichst wenig über die Therapie zu erzählen. Verständnis sollte ich bei meinem Mann wecken, indem ich ihn dazu bringe, die gleichen Bücher wie ich zu lesen (was er nicht wollte), X schärfte meine Aufmerksamkeit auf alles, was mich störte, stufte meinen Mann als Narzisst ein und gab mir Ratschläge, wie er aufgrund dieser Tatsache zu manipulieren sei, und schließlich "bestätigte" mir X, dass mein Mann Hilfe noch dringender nötig hätte als ich, ich solle ihn dazu bringen, auch zur Therapie zu kommen. (Das wollte mein Mann noch weniger.) Immer öfter fragte er mich, wie ich es denn bisher mit einem solchen Mann aushalten konnte und wie ich es noch immer tue! Bald fragte ich mich das selbst. (Dabei kam ich gar nicht auf die Idee, dass es nicht nur meine geänderte Wahrnehmung war, die die Situation so schlimm machte. Heute bin ich der Meinung, dass mein Mann auf meine Veränderungen, auf die Unsicherheit und die Forderungen an ihn damit reagierte, dass er gewisse Verhaltensweisen "verstärkte", die mich psychisch verletzten bzw. mit denen er meine Aufmerksamkeit beanspruchte. Dies verbrauchte einen großen Teil meiner Energie und kostete Therapiezeit und somit auch Geld. Für X eine wunderbare Situation. Er war der Gute, der mich verstand, mein Mann war der Böse, der mich in den Wahnsinn trieb und mich überhaupt erst so krank gemacht hatte.) Ende Jänner kam es trotzdem zu einer gemeinsamen Stunde mit meinem Mann. Er hatte sich dazu bereit erklärt, weil ich ihn darum gebeten hatte. Es war ein Fiasko. Mein Mann konnte X nicht leiden, und der konnte umgekehrt mit ihm auch nichts anfangen. X meinte, ich müsse die Energie meines Mannes transformieren, nicht abwehren. Und wie bitte soll das gehen? Das konnte er mir nicht sagen. Einziges "Ergebnis": Jeder soll dem anderen rechtzeitig sagen, wenn ihn was stört. Leider fehlte die Information, ob und wie der andere darauf reagieren sollte. Ich versuchte, mich wieder auf meine eigene Entwicklung zu konzentrieren und erzählte von Duft QiGong, das ich seit einiger Zeit machte. (Nach einer Erkrankung mit Schwäche, die weiteres Üben unmöglich machte, habe ich es später aufgegeben.) Ich wollte damit mehr Energie erzielen. X forderte mich auf, mir eine solche Zukunft vorzustellen. Er machte mir Mut weiterzumachen und fand, dass mein Ziel realistisch sei. Da ich in meiner Kindheit nicht kindisch sein durfte, verordnet mir X eine Hausaufgabe: eine Woche lang soll ich einmal am Tag kindisch sein und ein bisschen was anstellen. Beim Gedanken daran bekam ich zunächst einen Lachkrampf und nachher Magenschmerzen. Zwei oder drei Tage lang fiel mir auch was ein, ich machte z.B. Knoten in die Ärmel des Pullovers meines Mannes. Dann wusste ich nicht mehr weiter. Durch ein Buch von Alice Miller fand ich das ourchildhood-Forum (inzwischen geschlossen und durch andere Foren ersetzt) und lernte die Schicksale anderer kennen. Durch die dort erwähnten Therapeutenerfahrungen kam ich zum Schluss, dass ich mit X Glück hätte. Es kam zu einem ersten Vorschlag von X mir einen neuen Job zu suchen, weil mir mein jetziger zu viel Energie raubte. Das fehlte mir gerade noch, dafür hatte ich nun schon gar keine Energie! Ob ich vielleicht ganz was anderes machen möchte? Keine Ahnung, ich wusste noch nie, was ich machen wollte. Das ist ja kein Problem, dafür mache ich ja Therapie, und X weiß schon, wie es anzustellen ist, dass ich das rausfinde (glaubte ich damals noch). In einer Trance-Geschichte war ich ein Baum, der fest im Boden verwurzelt ist. Plötzlich stellte X die Frage, ob meine Wurzeln wirklich im Boden stecken oder vielleicht in der Luft hängen. Schlagartig hatte ich wirklich das Gefühl in der Luft zu hängen, und es dauerte einige Zeit, bis die Trance-Geschichte wieder richtig weitergehen konnte. Einmal kam ich zum Termin und X war nicht da. In der Nähe seines Hauses gab es eine Telefonzelle. Ich erreichte ihn am Handy. Er hatte den Termin nicht eingetragen und war irgendwo einkaufen. X ärgerte mich mit der Aussage, dass
Energie nie ganz weg ist, man hätte immer noch 2/3 der Energie, wenn man sich
erschöpft fühlt. (Die braucht man aber zum nackten Überleben, also was sollte
der Quatsch! Wo war sein Mitgefühl für meinen schlechten Energiezustand?) Meine Erinnerungslücken weisen laut X auf eine ernste Ursache. Er empfahl mir "Die Grundformen der Angst" zu lesen. (Ich mag das Buch heute nicht mehr, es wird mir darin zu sehr etikettiert.) Dadurch kam ich zu dem Schluss, dass ich mich vor Gefühlen fürchte und daher vor dem "Wiedererleben" der Vergangenheit zurückschrecke. (Ich glaube, X hat bei dieser "Erkenntnis" etwas nachgeholfen. Wir haben auch nur ganz selten etwas gemacht, was ein Wiedererleben der Gefühle hervorrufen hätte können. Wenn ich von Ereignissen in der Kindheit sprach, wies mich X an, mehr Gefühl dabei zu haben und nicht davon zu erzählen, als wäre es was ganz Nebensächliches. Daraus einen wirklichen Kontakt zu den damaligen Gefühlen werden zu lassen, gelang mir aber nicht, auch wenn ich dann manchmal ein bisschen weinte. Oft schielte ich alle paar Minuten auf die Uhr um zu sehen, ob ich noch alles unterbringen würde, was ich sagen oder fragen wollte. Ich habe später erfahren, dass andere Therapien, wo ein echter Kontakt zu Gefühlen hergestellt werden kann, meist mindestens 2 Stunden dauern. Wie sollte das also funktionieren, wenn man nach 50 Minuten schon wieder hinausgeworfen wird, weil der nächste Klient auf der Matte steht?) Aufgrund meiner immer schlimmer werdenden Verspannung in der linken Schulter bekam ich die Aussage zu hören, Rückenschmerzen würden bedeuten, dass man weg will und nicht kann. (Zur der Zeit hatten gerade alle im Büro Rückenschmerzen, aber mir tat ja die Schulter weh.) Wieder wurde ich mit der Frage konfrontiert, ob ich nicht einen anderen Job machen wolle. Ich überlegte in Richtung Landschaft, Renaturierung etc. X schlug mir vor, dass ich mir einen knackigen Burschen mit entsprechender Ausbildung suche und wir gemeinsam eine Firma gründen. (Ich glaube, er hatte da nicht "alle Tassen im Schrank". Ich hatte wahrlich andere Sorgen als knackige Burschen und die Gründung einer Firma! Dummerweise nahm ich an, dass solche Vorschläge - wie viele spätere auch - nur Gedankenkonstrukte sein sollten, um feststellen zu können, ob etwas passt oder nicht, oder um einer Möglichkeit den Weg zu bahnen. Es "funktionierte" ja auch so, d.h., meist fand ich heraus, dass ein Vorschlag ganz und gar meine Kräfte überstieg. Nur dürfte X etwas anderes beabsichtigt haben.)
Nichts macht mir Spaß, sobald irgendeine Art Druck auf mich ausgeübt wird. Um
dennoch meinen "Traumberuf" zu finden, schlug X eine Trance vor. Ich sollte
mir meinen 45. Geburtstag vorstellen, mit guten Freunden, und einer davon sollte
mich fragen, wie ich zu meinem neuen Job gekommen bin. Die Vorstellung einer
fröhlichen Geburtstagsparty wollte mir jedoch nicht gelingen. Stattdessen erschien
vor meinem inneren Auge schließlich ein von Kerzen beleuchtetes Kellergewölbe. Die
Anwesenden waren in lange Umhänge gehüllt, es war ruhig, niemand sprach, aber
die Atmosphäre war sehr harmonisch. Ich fühlte mich wohl und mochte einfach
nur so bleiben. Doch X drängte darauf, dass mich jemand nach meinem Job fragen
soll. Das störte mich so sehr, dass ich abbrach und die Trance als gescheitert
erklärte. Das war dann auch mein Gefühl: ich habe versagt! (Bei solchen
Trancen musste ich laufend Rückmeldungen an X geben, damit er wusste, was vor
meinem "inneren Auge" ablief und entsprechende weiter Instruktionen
geben konnte. Ich habe später ähnliche
Trance-Aufgaben erlebt, wo der Therapeut nur eine sehr vage Anleitung gibt und
erst nachher fragt, was man "erlebt" hat. Daher finde ich heute, dass
X sich zu sehr in den Ablauf einmischte. Im geschilderten Fall war
die "Botschaft" des Unbewussten aber offenbar so "stark", dass
die Intervention von X nicht wirkte bzw. nur als störend
empfunden wurde.) |
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